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HOLOSUN FAQ: ALLES WAS MAN WISSEN SOLLTE

Immer wieder erreichen uns und Holosun Fragen, die mit dem Kauf einer Holosun-Optik entstehen. Wie jedes Unternehmen, hat auch Holosun einen FAQ Bereich in Textform auf der Webseite, der die häufigsten Fragen beantwortet. Wir haben das Thema aufgegriffen und etwas ausführlicher erklärt.



Neues Gerät, viele Fragen - viele von Euch können es dann kaum erwarten das Gerät zu montieren und zu nutzen - dabei entstehen dann Fragen, die vielleicht mit der Bedienungsanleitung beantwortet werden können, aber dort erst langwierig gesucht werden müssen. Wir haben die häufigsten Fragen zusammengetragen und noch mal etwas ausführlicher erklärt.


1. Bei meinem Holosun sitzt die vordere Linse schief im Gehäuse

Bei Reflexvisieren auf LED-Basis wird immer und bei allen Herstellern eine leicht schräg sitzende vordere Linse verwendet, die das Licht des Emitters reflektiert. Die Linse funktioniert also wie ein Spiegel, der allerdings nur speziell das rote, gelbe oder grüne Licht der LED reflektiert.

Bei manchen anderen Herstellern wird eine zusätzliche Linse gerade davor eingesetzt, um diesen „kosmetischen Mangel“ zu verstecken. (schlecht weil dies schluckt zusätzlich Licht) Manche Hersteller setzen auch vorne eine gewölbte Linse ein, was dann aber zu Verzerrungen beziehungsweise zu nicht hundertprozentiger 1xer Vergrößerung führt.

Die schräge Linse hat auch noch einen weiteren Vorteil – Licht von vorne reflektiert weniger in bestimmten Situationen.

Zusammengefasst: Die schräg eingebaute vordere Linse wird für die Reflektion des LED-Strahls benötigt und ist kein falsch zusammengebautes Gerät.


2. Ich sehe anstelle eines Punktes einen Strich oder ein Komma oder einen Stern


Viele Meschen haben eine Hornhautverkrümmung oder auch Astigmatismus genannt, ohne es zu merken. Gerade bei Reflexvisieren mit LED-Technologie macht sich das dann bemerkbar, in dem man ein Komma, oder Strich oder einen Stern anstatt eines klar definierten Punktes sieht.

Ob Ihr betroffen seid, könnt Ihr das ganz einfach verifizieren, in dem Ihr z.B. einen Freund oder mehrere Freunde durchschauen lasst. Eine weitere Methode ist das Visier nicht montiert in der Hand zu drehen: Dreht sich der Schweif/Komet mit, liegt es am Gerät, bleibt der Schweif/Komet immer in der gleichen Position, liegt es an Euch.

Hier kann man wenig gegenwirken – Ihr habt bei Holosun mit der 500er Serie z.B. die Möglichkeit, den Kreis beim Zielen mit einzubeziehen, den typischen Stern oder einen „ausgefranst“ aussehenden Punkt bekommt man etwas besser in den Griff, wenn man die Helligkeit nach unten reguliert.


Ansonsten hilft nur die Nutzung eines anderen Absehens wie z.B. dem ACSS Absehen der Primary Arms / Holosun Spezialmodelle, Umstieg auf Lasertechnologie wie z.B. beim Vortex Huey (Im Bild) oder Eotech mit dem negativen Nebeneffekt des drastisch höherem Batterieverbrauchs oder eine Augenoperation.


3. Wie funktioniert die Shake Awake Technologie?


Alle Geräte der 500er Serie mit Ausnahme des 503R (Drehrad anstelle von Knöpfen) verfügen über die Shake Awake Technologie. Standardmäßig sind die Geräte so eingestellt, dass sie bei Nichtbenutzung nach 10 Minuten in einen Standby Mode gehen und bei der geringsten Erschütterung aufwachen.

Bei Bedarf kann das eingestellt werden, dazu haltet Ihr die „+“ Taste für 10 Sekunden, um in den programmierbaren Modus zu kommen. Nun kann mit „+“ oder „-“ in vier Stufen die Zeit eingestellt werden. Die Led blinkt dann für die verschiedenen Stufen:


  • 1x Blinken = 10 Minuten

  • 2x Blinken = 1 Stunde

  • 3x Blinken = 12 Stunden

  • 4x Blinken = ausgeschaltet


Abschließend müssen „+“ und „-“ gleichzeitig gedrückt werden, um die Einstellung zu speichern.


4. Wie lange kann ich mein Holosun mit einer Batterie benutzen?


Generell gibt Holosun an, dass die Geräte der 500er Serie bis zu 50000 Stunden mit einer Batterie betrieben werden können, wenn bei der Helligkeit eine mittlere Stufe gewählt wurde und das Gerät im Punkt-Modus ist. In höheren Leuchtstufen und mit Circle-Dot Absehen kann die Zeit variieren, genauso wie bei den Geräten mit Solar-Failsafe-Betrieb. Unabhängig von der jeweiligen maximalen Nutzungsdauer empfehlen wir, die Batterie immer an einem festen Termin zu wechseln, um Ausfällen oder Störungen entgegenzuwirken – speziell bei Dienstwaffen kann dies bequem beim jährlichen Check mit erfolgen. Bei einem 24/7 Einsatz würde eine Batterie bis zu 6 Jahre im Dauereinsatz funktionieren, wir empfehlenden aber den jährlichen Wechsel der Batterie allen professionellen und behördlichen Nutzern um immer eine einsatzbereite Optik verfügbar zu haben. Eine leere Batterie kündigt sich durch ein blinkendes Absehen an. Spätestens jetzt sollte die Batterie ersetzt werden. Alle Solar-Failsafe-Geräte funktionieren bei vorhandenem Licht auch komplett ohne Batterie und bieten hier zusätzliche Sicherheit.


5. Was ist der Unterschied zwischen Open Reflex, Micro und Tube


Bei der Wahl der Optik muss man sich zwischen Open Reflex, Micro und Tube Modellen entscheiden. Es gibt da kein Besser oder Schlechter, das hängt voll und ganz an der persönlichen Präferenz oder dem Einsatzzweck ab. Für den sportlichen Einsatz können ausnahmslos alle Geräte von Holosun auf Kurz- und Langwaffen verwendet werden, das gleiche gilt natürlich auch für die Jagd. Bei beiden Anwendungszwecken sollte man die Holosun Optik nicht nur als Primäroptik in Betracht ziehen, auch eine Anwendung als Zweitvisier neben oder auf einem Zielfernrohr ist eine beliebte und gute Möglichkeit, den Einsatzbereich der Waffe zu erweitern oder die Zielerfassung zu beschleunigen. Auch der Einsatz auf Flinten einer Armbrust oder einem Sportbogen wird immer beliebter.


Micro:

Geschlossenes Gehäuse –meinst Kurzwaffe- die komplette Technik ist von äußeren Einflüssen geschützt

Größe – Die meisten Micro Geräte sind sehr kompakt

Sichtfenster – im Vergleich zu Tube und Open Reflex ist das Sichtfenster kleiner, es kann in der Wahrnehmung zu einem Tunnelblick kommen. Die Ausnahme ist das Holosun 530, das zu den Micro Geräten gehört, aber ein großes Sichtfenster hat.


Open Reflex:

Offenes und geschlossenes Gehäuse je nach Modell. Dieses Rotpunktvisier wird meinst auf Langwaffen eingesetzt. Bei den Modellen 510, 508, 507 und 407 wird ein offenes Gehäuse verwendet. Das bedeutet, der Emitter für das Absehen ist äußeren Einflüssen ausgesetzt. Schnee, Regen oder Dreck können die Projektion des Strahls auf die Linse stören und somit sollte die Anschaffung dieser Geräte mit dem Einsatzzweck (meist jagdlich) im Einklang stehen.

Wer eine voll gekapselte Version bevorzugt ist mit dem 512 und 509 gut beraten. Diese Optiken bieten den Vorteil eines komplett geschlossenen Gehäuses mit einem rechteckigen Sichtfenster welches dem natürlichen Sehverhalten sehr entgegenkommt und z.B. bei der Treibjagd einen deutlich größeres Sichtfeld und eine schnellere Erfassung garantiert.


Tube:

Geschlossenes Gehäuse –meist Langwaffe- die komplette Technik ist von äußeren Einflüssen geschützt

Größe – die Tube Geräte sind die größten Geräte im Vergleich zu Micro und Open Reflex

Sichtfenster – das Sichtfenster ist groß, trotzdem schaut man auch hier – wie der Name schon sagt – durch eine Röhre – die Wahrnehmung kann wie auch beim Micro ein „Tunnelblick“ sein. Es gibt aktuell das 506 in dieser Kategorie.


Größe:

Im Vergleich zu den Micro Visieren sind die Open Sights geringfügig größer – dies sollte beim Einsatz mit Magnifier und Backup Iron Sights beachtet werden.


Sichtfenster:

Bei den offenen Gehäusen hat man praktisch keinen wahrnehmbaren Gehäuserand, daher auch den Name Open Reflex. Zur schnellen Zielerfassung sind diese Geräte wohl am besten von allen Holosun Optiken geeignet.


6. Was ist der Unterschied von 40X Geräten gegenüber 50X ?


Die Geräte der 400er Serie sind immer mit einem festen Absehen versehen – z.B. ein 2 MOA Punkt. Bei den Pistol-Sights kann man Modelle mit 2 MOA, 6 MOA oder 8 MOA fix bekommen. Weiterhin sind sie immer aus Aluminium gefertigt – entweder T6061 oder 7075. Man bekommt die 400er Serie mit oder ohne Solar-Failsafe-Technologie, mit Knöpfen oder Drehrad, mit rotem, grünem oder goldenem Absehen. Die 400er Serie ist teilweise auch noch nicht mit der Shake-Awake Technologie ausgestattet.

Die 500er Serie gibt es gefertigt aus Aluminium oder Titan, das erkennt man direkt an der Typenbezeichnung – z.B. HS515GT-GR. Ist ein „T“ mit dabei, wird Titan verwendet. Auch wenn wir aus eigener Erfahrung sagen können, dass bereits die Aluminiumgeräte äußerst robust sind, hat man mit der Titanversion noch einmal eine Schippe obendrauf – diese Geräte eignen sich für den härtesten behördlichen Einsatz.


7. Welche Geräte bieten mir mehrere umschaltbare Absehen?


Pauschal kann man hier sagen, die komplette 500er Serie bietet ein umschaltbares Absehen. Bei den Langwaffenvisieren sind das dann 2 MOA Dot oder 2 MOA Dot + 65 MOA Circle und bei den Kurzwaffenvisieren 2 MOA Dot und 32 MOA Circle - also auf jeden Fall zwei verschiedene Absehen.

Weiterhin haben außer dem Modell 506 und dem Modell 503R noch ein drittes Absehen, den 65 MOA Kreis ohne Punkt bei Langwaffenvisieren und den 32 MOA Kreis ohne Punkt für Kurzwaffe oder Schrotflinte.


8. Welche Geräte gibt es mit Solarbetrieb und wie funktioniert die Solar-Failsafe-Technologie?


Folgende Geräte verfügen über die Solar—Failsafe-Technologie:


  • 509T

  • 508T

  • 507C X2

  • 407C X2

  • 407CO X2

  • 512T

  • 512C

  • 510C

  • 403C

  • 503CU

  • 515CT

  • 515CM

  • 530C

Pauschal kann man sagen: es gibt von allen Gerätetypen außer der R Serie mit Drehrad und den Tube-Geräten eine Solarversion.


Der Solar-Failsafe-Betrieb ermöglicht einen Betrieb des Gerätes ohne Batterie, wenn ausreichend Licht vorhanden ist. Es handelt sich nicht um eine Lösung mit einem zusätzlichen Speicher – hier gilt wenn die Batterie ausgefallen ist und kein Licht vorhanden, ist auch kein Betrieb möglich.

Wird das Gerät aber im Solar-Failsafe Modus betrieben und eine Batterie ist eingelegt, wird bei vorhandenem Licht nur über die Solar-Funktion gearbeitet und die Batterie geschont. Zusätzlich wird die Helligkeit in diesem Modus automatisch an die Umgebungshelligkeit angepasst. Wenn also wenig Licht vorhanden ist, ist auch das Absehen dunkler, bei hoher Helligkeit ist das Absehen heller. Die Solarzelle arbeitet hier als Helligkeitssensor mit automatischer Anpassung der Helligkeit des Absehen an das Umgebungslicht. Bei Bedarf kann bei jedem Solar-Failsafe-Gerät die automatische Helligkeitsregulierung ausgeschaltet, und die Helligkeitseinstellung mit den Bedienelementen vorgenommen werden.


9. Welche Montagen passen für mein Reflexvisier?


Die meisten Holosun werden von Werk aus bereits mit einer oder sogar zwei unterschiedlichen Montagen ausgeliefert. Bei den Pistol Sights sind diese meist optional verfügbar da es zu viele unterschiedliche Aufnahmen / Schnittstellen im Markt gibt.


  • 509 – Integrierte proprietäre Klemm-Montage mit Low Mount mit Trijicon RMR Adapter


  • 508, 507 und 407 – Low Mount auf Trijicon RMR Basis


  • 510 – Integrierte Absolute Cowitness Mount (nicht wechselbar)


  • 512 – Integrierte Absolute Cowitness Mount (nicht wechselbar)


  • 403 – Low Mount & Lower Third Mount auf Aimpoint Micro Basis


  • 503 – Low Mount & Lower Third Mount auf Aimpoint Micro Basis


  • 515 – Low Mount & Absolute Cowitness Mount mit Schnellverschluss auf Aimpoint Micro Basis


  • 530 – Absolute Cowitness Mount mit Schnellverschluss auf Aimpoint Micro Basis


  • 506 – 30mm Ringmontage


10. Kann ich mein Holosun mit dem Nachtsichtgerät benutzen?


Alle Geräte verfügen über 12 Helligkeitsstufen, von denen die niedrigsten beiden speziell für den Einsatz mit dem Nachtsichtgerät ausgelegt sind. Die Antwort lautet also JA.


11. Auf welche Pistolen kann ich die Micro-Visiere bauen?


Prinzipiell können die Pistol-Sights von Holosun alle mit der Low Mount (bei Modell 509 ist ein separat erhältlicher Adapter notwendig) auf eine Picatinny Schiene auf dem Verschluss genutzt werden. Mit der Low Mount oder Spezialmontagen anderer Hersteller sind die Optiken auch perfekt für die Schrotflinte oder als 45° Lösungen auf der Langwaffe.


Vorgefräste Verschlüsse wie z.B. bei Glock MOS benötigen eine RMR Platte, die bei Glock z.B. direkt mitgeliefert wird. Diese Platten sind für Glock MOS, CZ und FN erhältlich. Zusätzlich gibt es für Glock ohne Fräsung einen SMP-Adapter, der die Kimme ersetzt und so eine Montage der Optiken ermöglicht. Das geht natürlich auch mit allen anderen Waffen, für die es eine solche Montage auf RMR-Basis gibt.



12. Wo können Flip Caps und Killflash aus dem Zubehör montiert bzw. nachgerüstet werden?


Möglich ist die Montage bei allen Geräten der 503G-/C-U, 515er und 530er Serie.

Bei der 503R Serie sind spezielle Behördenausführungen mit Flip Caps und/oder Killflash verfügbar

Nicht montierbar sind Flip Caps oder Killflash bei den Geräten 403 B / GL / C, da diese kein integriertes Gewinde haben.


13. Wie lange habe ich Garantie auf mein Holosun?


  • Bei den Classic Modell habt Ihr in Deutschland 3 Jahre Garantie auf Gehäuse und Linse sowie auf LED und Elektronik.

  • Bei den Elite Modell gibt es 10 Jahre Garantie auf Gehäuse, Glas, LED und Elektronik.


Wie üblich gilt bei Reklamationen von Mängeln, dass nur nachweisliche Material- oder Herstellungsfehler kostenfrei ersetzt werden. Die Garantie greift nicht bei normalem Verschleiß, fehlerhafter Montage des Gerätes oder bei Transportschäden, die nach der Montage auftreten.


Alle weiteren Details zur Garantie findet Ihr hier und in der beigelegten Garantie-Broschüre Eures Holosuns.


Das wars!


Wir hoffen Euch noch ein wenig mehr Hintergrund und Wissen zu Eurem Rotpunktvisier zur Verfügung gestellt zu haben - vielleicht hat der ein oder andere dabei noch etwas neues dazugelernt. Wir haben zum Beispiel erst nach mehreren Jahren intensiver Holosun Nutzung bei der Erstellung dieses Beitrags herausgefunden, dass sich die Shake-Awake-Technologie einstellen und sogar abstellen lässt.


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