Sucht ihr den perfekten Rucksack für Eure nächsten Jagdabenteuer, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen? Schon seit einiger Zeit von Militär- und Polizeieinheiten auf Herz und Nieren getestet, ist vielleicht der Eberlestock G4 Operator die richtige Wahl. Die eingebaute Waffentasche lässt dem Nutzer die Hände frei zum Abglasen oder für die Nutzung des Primärwaffensystems. Mehr dazu gibt es heute bei uns!
Eines vorweg: Der G4 Operator ist absolut kein EDC Rucksack, sondern ein Pack für Experten, die „off the grid“ unterwegs sind. Die üppige Ausstattung, die dem Nutzer hier geboten wird, schlägt sich natürlich auch in Maß und Gewicht nieder.
Der G4 Operator hat die ungefähren Maße von 70 cm x 30 cm x 25 cm (Höhe x Breite x Tiefe), je nachdem, wie man packt und die Kompressionsriemen einsetzt und wiegt unbefüllt 4,6 Kg bei ca 68 Liter Volumen.
Das hier verwendete Material ist 500D Cordura, welches in den Farben Dry Earth, Coyote Brown, Military Green und Multicam verbaut wird.
Hier rechts sieht man, dass der von uns getestete G4 in Military Green leider nicht IR sicher war. Der Unterschied ist im Vergleich tu einem Halftrack in Multicam sehr gut erkennbar.
Das innenliegende Tragegestell wird durch zwei Komponenten realisiert: Ein fest verbautes Polymer Frame Sheet und einen herausnehmbaren Intex II Aluminiumrahmen.
Letzterer sorgt natürlich noch einmal für zusätzliche Versteifung des Rahmens, jedoch spart man durch das Herausnehmen noch etwas Gewicht bei leichteren Loadouts oder wenn die Tour nicht so lang ist.
Wie von Eberlestock bekannt sind die Schulterriemen ergonomisch vorgeformt und die Polsterung mit Mesh-Material ausgestattet.
Sie können, je nach Größe des Verwenders in sechs Stufen in der Höhe verstellt und im Notfall über Fastex-Verschlüsse abgeworfen werden.
Die Hüftgurte sind außen mit PALS-Schlaufen in zwei Reihen ausgestattet und relativ schmal dimensioniert um das Anlegen in Kombination mit einem Battle Belt oder anderer Ausrüstung zu ermöglichen. Sollten die Hüftgurte den Anwender jedoch stören, können diese jedoch ganz einfach demontiert werden.
Für weiteren Tragekomfort sorgen die Lastenkontrollriemen und...
... der in der Höhe verstellbare Brustgurt mit Fastex-Schließe.
An der Front wurden zwei Außentaschen verbaut, die für den Schnellzugriff auf kleinere Ausrüstungsgegenstände vorgesehen sind. Auf den Deckeln finden sich je drei PALS-Schlaufen in Daisy-Chain Ausführung, also mit halber Breite einer normalen PALS-Schlaufe, sowie auf der oberen Tasche eine Flausch-Fläche für die Anbringung von Patches.
Die YKK Zipper sind gegenläufig angebracht, sodass die Taschen jederzeit und von allen Seiten zugängig sind.
Führt man die Zipper an der Oberseite zusammen, kann man sich somit auch eine Tasche mit Durchreiche (Hasentasche) basteln.
Weiterhin verfügt der G4 Operator über ausgeklügelte Seitentaschen rechts und links, die es technisch in sich haben: Sie verfügen über drei Kompressionsriemen, von den zwei innen und einer außen verlaufen. Ebenso finden sich auch hier auf der Außenseite Daisy Chain Module zur weiteren Anbringung von Taschen, Ausrüstungsgegenständen oder Tarnmaterial.
Unter der mit einem Fastex Verschluss ausgestatteten Flappe verbirgt sich je ein Mini-Fastex zur Anbringung einer Trinkblase, ...
… sowie ein Durchlass für den dazugehörigen Trinkschlauch.
Für die ganz Durstigen können in den elastischen Taschen, außen am Boden der Seitentaschen, bis zu zwei 1L-Nalgene Flaschen mitgeführt werden.
Doch wozu dienen die innenliegenden Kompressionsriemen? Hinter den Seitentaschen befindet sich, durch einen verriegelbaren Zipper geschützt, auf jeder Seite ein Fach, in dem man Zubehör, wie z. B. ein Spektiv oder ...
… ein Dreibein unterbringen kann. Damit diese beim Transport über Stock und Stein nicht umherschlackern, können diese mittels der vorher bereits erwähnten Riemen befestigt werden. Außerdem verlaufen in diesen „Innen-Seitentaschen“ je zwei Säulen Daisy Chain vertikal über die gesamte Höhe.
Oberhalb der Tragesystem-Verstellung verbirgt sich ein angenehm gepolsterter Tragegriff, sowie das hintere Top-Fach, das durch einen laminierten Zipper wasserdicht verschlossen ist.
Hierbei handelt es sich nur um ein kleines Fach mit einem rückseitigen Einschubfach und einem Innen angebrachten Karabiner, welches zur Aufbewahrung von Schlüsseln geradezu prädestiniert ist.
Eines unserer Lieblings-Features ist die seitliche Deckeltasche, welche wiederum durch einen gummierten Reißverschluss zugängig ist: Diese Tasche ist innen mit einem sehr weichen Flausch ausgepolstert und war geradezu ideal zum Verstauen von z. B. Nachtsicht- oder Wärmebildtechnik.
Auch das eigentliche Deckelfach, das wir wahrscheinlich für Kartenmaterial und Kompass nutzen würden, ist mit diesem kuscheligen Material ausgekleidet, wenn man sich also abseits der Heimat auch mal einsam fühlt, kann man da mit seiner Hand etwas umeinandergruscheln und für Wohlgefühl sorgen.
Außen auf dem Deckelfach finden sich drei Full Size PALS-Schlaufen, die mittlere mit Flauschklett ausgestattet.
Das Hauptfach des G4 Operator ist zweiteilig und sowohl von oben, als auch von vorne zugängig:
Im unteren Teil lässt sich sehr gut ein Poncho, Liner oder Regenschutz unterbringen. Innen am Deckel findet sich wieder Daisy Chain und auf der Rückseite der Tasche zwei Einschubtaschen mit elastischen Bündchen. Durch die Schneeschürze mit ihrem Zugband kann auch von unten das obere Hauptfach erreicht werden oder man öffnet diese ganz und hat ein einziges sehr großes Hauptfach geschaffen.
Der obere Teil des Hauptfachs ist sehr simpel gehalten: Im Deckel befinden sich 5 Reihen Daisy-Chain in einer 2-1-2-Anordnung.
An den Seiten innen findet man je drei schmale Einschübe mit elastischem Bund, zur Unterbringung von z. B. Ersatzmagazinen, Munition oder Granaten, egal, was das Herz begehrt.
Die Rückseite wird von einer Mesh-Fläche dominiert, die durch das Lösen zweier Fastex-Verschlüsse herunterklappbar ist und offensichtlich ein Langstrecken-Funkgerät aufnehmen soll. Dazu finden sich auch drei Durchlässe für Antennen im oberen Bereich.
Unter dem oberen Zugang zum Hauptfach, der sich unter dem Deckelfach befindet, wurde ebenso eine Schneeschürze angebracht, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu erschweren.
Der große Clou am G4, der auch die Verwandtschaft zum G2 Gunslinger nicht leugnen kann, ist das integrierte Waffenfach.
Löst man die seitlichen und oberen Kompressionsriemen wird sowohl der seitlich angebrachte Tragegriff, als auch das Waffenfach sichtbar und zugängig, welchen sich zwischen Chassis und dem eigentlichen Rucksack befindet.
Am Boden befindet sich eine Ein- bzw. ausklappbare Scheide, die mittels eines Fastex Verschlusses fixiert ist. Führt man als Sekundärwaffe z. B. ein 10“-AR-System mit sich, kann man das Element guten Gewissens eingeklappt lassen, während es bei Nutzung mit einer langläufigen Waffe, wie z. B. einem ...
… SR25 genutzt werden muss, damit der Hinterschaft nicht ellenweit über den Rucksack hinaussteht.
Bei allzu langen Waffensystemen kann der in der Scheide eingebaute Reißverschluss geöffnet werden, um den Mündungsaufsatz herausschauen lassen zu können.
Bei überlangen Scharfschützengewehren wird dem Nutzer nichts anderes übrig bleiben, als den Schalldämpfer abzunehmen, ...
… um das Waffensystem sauber im Waffenfach verstauen zu können.
Da bei einer Büchse in den Kalibern .300WinMag, .338Lapua Magnum oder größer aufgrund der langen Läufe unweigerlich der Hinterschaft aus dem Kompartment herausstehen wird, ...
… liefern Eberlestock eine Hülle mit, die über den Hinterschaft gestülpt, mit Fastex Verschlüssen fixiert ...
… und dann festgezogen wird.
Als letztes Feature sei noch erwähnt, dass sich in einem flachen Bodenfach ...
... ein Regencover befindet, in welches der ganze Rucksack inkl. Seitentaschen verstaut werden kann.
Unser Fazit fällt ganz eindeutig aus: Der große Bruder des G2 Gunslinger, der G4 Operator, überzeugt durch das durchdachte Design, sowie die schiere Masse an Ausstattungsdetails. Gerade für Force Recon oder einen mehrtägigen Jagdtrip mit Campingeinlagen liefert dieser Rucksack alles, was das Herz begehrt. Das integrierte Waffenfach, das auf das jeweilige Waffensystem sehr schnell angepasst werden kann, ist nur noch die Kirsche auf dem Kuchen.
Das einzige Manko, das uns aufgefallen ist, ist lediglich das hohe Leergewicht des G4. In Kombination mit Nahrung und Ausrüstung für eine Woche, Munition, Battle Essentials und Präzisionsgewehr kann der Load Out schnell mal 30 Kg und mehr betragen, die man zusätzlich zur persönlichen Ausrüstung noch mitführen muss.
Wer sich allerdings in eine Umgebung begibt, die solch ein Inventar notwendig macht, muss eh fit und willig sein. Gerade für diese Klientel ist der G4 Operator die perfekte Alternative.
Weitere Informationen findet Ihr auf der Hersteller Website
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