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Ein neuer Mitspieler, der es in sich hat: Die I-E-A MIL-Optics - Lightweight Combat Mount

Writer: Bernhard LippeBernhard Lippe

Normalerweise bringt man einen erfahrenen Schützen und Jäger, der auf seine Setups schwört, nicht so einfach dazu, Bestandteile seiner Ausrüstung vollumfänglich zu tauschen. Wenn, dann muss es sich schon um richtige Überzeugungstaten handeln, denn das Vertrauen auf sein Equipment ist sowohl auf der Jagd, als auch im Schießsport die halbe Miete. Die Lightweight Combat Mount (LCM) aus dem Hause I-E-A Mil-Optics ist solch ein Produkt, welches sofort Zuversicht einflößt, als auch absolut formschön seine Stärken präsentiert und mit coolen Details aufwartet. Auf der EnforceTAC 2024 haben wir Euch das Produkt bereits vorgestellt, nun haben wir es endlich in Händen.


 
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In einer einfachen und unauffälligen Pappschachtel hat uns die LCM bereits am Tag nach der Bestellung per DPD erreicht, doch kommt es nicht auf die Box, sondern auf deren Inhalt an. Wie der Aufkleber im linken, oberen Eck versichert, befindet sich eine LCM 34/39 Black, also eine schwarz hartanodisierte Blockmontage für Zielfernrohre mit 34mm Mittelrohrdurchmesser, sowie 39mm Bauhöhe (bis Mittelachse des Mittelrohres) in der spartanischen Verpackung.


Ebenso im Lieferumfang befindet sich eine ausführliche Montageanleitung, die eigentlich keine Fehler und Missverständnisse zulässt.


Lieferbar sind die LCM mit 30mm und 34mm Mittelrohrdurchmesser, in Black, Tan (ähnelt dem Bronze-Farbton eines HK MR223/ 308) und Cerakote Coyote Beschichtung, sowie mit und ohne 20MOA Vorneigung.


Das eigentliche Objekt der Begierde lässt in puncto Verarbeitung keine Wünsche offen: Die Oberflächenvergütung ist makellos, die Lasermarkings klar und sauber, alle Ringverschraubungen (M4x0,70), sowie die Stahl-Klemmbacken wirken hochwertig.


Die oberen Ringhälften weisen beidseitig, neben den beiden Verschraubungen, ein Lasermarking mit dem maximalen Drehmoment von 2,5Nm auf. Die Schrauben der Ringe sind mit TX20-Antrieb ausgestattet, die Verschraubungen der Klemmung auf der Picatinnyschiene mit TX25-Antrieb.


Die massiven Klemmbacken sind aus Werkzeugstahl (42CrMo4) gefertigt, während der Werkstoff der restlichen Montage hochfestes TS7075 Aluminium ist. Die Flutungen, die man hier sieht, sowie die Versteifungen auf dem Grat der Montage verleihen ihr eine extreme Festigkeit bei nur 170g Gewicht.


Auch die Klemmbacken der LCM sind mit dem richtigen Drehmoment von 7Nm markiert. Sie verfügt außerdem über zwei Rückstoßstollen, die, zu unserer Überraschung formschlüssig in zwei Picatinny-Nuten passen. Dies ist uns bislang bei noch keiner Montage gelungen, da aufgrund von Norm-Toleranzen im MilStd1913 variablen möglich sind. Viele Hersteller wählen daher nur die Integration von nur einem Rückstoßstollen.


Unter dem hinteren Montagering findet sich eine ausnahmsweise einmal eine gut ablesbare Libelle, die hilft, ein Verkanten des Waffensystems zu vermeiden. Die Ablesbarkeit ist deshalb hervorzuheben, da die Libelle in Richtung Schützenauge leicht hervortritt und sie sehr flach über dem Picatinnyprofil eingebracht ist.


Hier sieht man nochmals die Montage und alle ihre Komponenten im Detail: Eine wirklich saubere Sache bei nur 125mm Länge, 65mm Höhe und 50mm Breite.


Die "coolen Details", auf die wir schon in der Eröffnung hingewiesen haben werden nur noch von den cleveren Zubehörteilen übertroffen. Diese sind natürlich nicht nur in schwarz, sondern auch in der jeweiligen Montagefarbe lieferbar.


Ein einzigartiges Montagesystem erlaubt die Offset-Montage von Backup-Red Dots extrem niedrig an der Laufseele, was sowohl das Einschießen, als auch den Abgangsfehler beim verkanteten Schießen reduziert. Die ovalen Einsätze der Montageplattformen passen saugend in die Ausfräsungen unter den Ringunterteilen und werden...


... dort über eine Tellerkopfschraube mit TX10-Antrieb sicher fixiert.


Es werden zur Zeit zwei Adapter angeboten: Der STANAG Adapter verfügt über ein 1,4mm hohes und 9,5mm breites Profil mit drei M6x1,0 Gewindebohrungen zur Aufnahme von Adapterplatten für die unterschiedlichsten Footprints und Zubehörartikel.


Der Adapter kann in 45° abwärts,...


... oder 45° aufwärts gerichteter Position beidseitig, in die vordere oder hintere Ausfräsung der Montage eingesetzt werden.


Der zweite verfügbare Offset-Adapter ist eine Direktmontage für den Leupold Deltapoint Pro Footprint, der, eine...


... variable und sehr niedrige Montage der Optik, hier ein Eotech EFLX, ermöglicht.


Ein Fullsize Video über das Eotech EFLX findet ihr in unserem Videoarchiv.


Brandneu ist der Ringadapter für den Leupold Deltapoint Pro oder Docter/ Noblex Footprint, der bei I-E-A MilOptics "Multiring" genannt wird.


Der Optikanschluss wird hier nicht, wie bei vielen anderen Herstellern auf den Vorderring geschraubt, sondern ist mit der oberen Ringhälfte aus einem Stück hochfesten Aluminium TS7075 gefräst.


Bei der Montage des Wunschzielfernrohres wird einfach der gewünschte obere Montagering durch den Multiring ersetzt...


... die beiden Stahl-Rückstoßstollen an passender Stelle eingesetzt...


... und das Red Dot, hier wieder das von I-E-A MilOptics vertriebene Eotech EFLX, mit den originalen Schrauben aufgesetzt und fixiert.


Hierdurch entsteht ein kompaktes Optik-Rig, das wenn man seinen Fokus auf leichtes Gewicht legt, an Vielseitigkeit kaum zu übertreffen sein dürfte. Der Einzige Knackpunkt bei der 12-Uhr-Montage mittels Multiring stellt die Aufbauhöhe des ZF-Höhenverstellturms dar. Bei diesem Vortex Strike Eagle 3-18x44 bleibt im Anschlag nur ungefähr die obere Hälfte des Fensters unseres EFLX sichtbar. Aufgrund der absoluten Parallaxefreiheit des EFLX stellt dies kein Problem bei der Präzision dar, jedoch kann es schon vorkommen, dass man den roten Punkt "suchen" muss.


Die ultraflache 45°-Offsetmontage harmoniert mit AR-Systemen einwandfrei.


Hier für einen Linksschützen eingerichtet kommt selbst der relativ breite Parallaxe-/ Beleuchtungsturm des Vortex Strike Eagle 3-18x44 nicht mit der Durchsicht des EFLX ins Gehege.


Die I-E-A Mil Optics Lightweight Combat Mount ist eine Top Montage, und eigentlich aus der Not geboren, aber ein glänzendes Beispiel dafür, was mit Entwicklungsgeist und handwerklichem Geschick möglich ist.


Da I-E-A Mil Optics Generalimporteur für Eotech Optiken sind und die sehr kompakten Zielfernrohre der VUDU Serie - vor allem die der zweiten Generation - über extrem kurze Abstände zwischen Okularkonus, Mitteltriebkugel und Objektivkonus verfügen, haben I-E-A Mil Optics die saure Gurken-Zeit während der Corona Pandemie genutzt, das LCM-Projekt voran zu treiben. Das Ergebnis ist eine, unserer Meinung nach, formschöne, stabile, zuverlässige Montage, die auch im harten Einsatz ihren Mann stehen wird.


Und was beschreibt die Zufriedenheit eines Kunden mehr, als dass er gleich alle Waffensysteme, die auf leichtes Gewicht setzen, mit LCMs ausgestattet hat?

Hier sieht man, das die LCM sogar auf einer Repetierbüchse eine gute Form machen kann. Einfach ein echtes Multitalent.



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