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Günstig und präzise? Das FIREFIELD - RAPIDSTRIKE 5-20x50

Gut und günstig, geht das überhaupt? Kurz und knapp gesagt: Ja, das geht!

Das vergleichbar günstige FIREFIELD - RAPIDSTRIKE 5–20 × 50 überzeugt mit einem hervorragenden Preis-Leistung-Verhältnis und zeigt, dass Präzision nicht immer sündhaft teuer sein muss. Alle Details zur Budget-Optik erfahrt Ihr heute bei uns!



Gerade für Einsteiger ins Schießen oder den „recreational shooter“ konzipiert, zeigte uns das Firefield Rapidstrike 5–20 × 50 viele Stärken, aber auch einige Schwächen auf. Doch es muss nicht immer ein taktisches Zielfernrohr für mehrere tausend Euro sein, ganz im Gegenteil, gerade die günstigeren Optiken haben enorm an Qualität zugelegt.


Als erstes, wenn man das Firefield Zielfernrohr auspackt, fällt einem der üppige Lieferumfang auf: Neben einem gut ausgepolsterten Karton findet sich darin die Gebrauchsanweisung, ein Linsenreinigungstuch, Okular- und Objektivschutzkappen, eine Sonnenblende, Werkzeuge zu Montage und Justage, sowie eine Picatinny-Ringmontage für 30 mm Mittelrohrdurchmesser. Sollte man die Montageringe anderweitig nutzen wollen, z. B. mit einem 1"-Mittelrohr-ZF, werden sogar Spacer mitgeliefert.


Obwohl sich der Zoombereich von vierfach und von 5x - 20x wirklich sehen lassen kann, handelt es sich hier um ein eher kompaktes Zielfernrohr von nur 310 mm Länge, 66 mm Breite und 50 mm Höhe. Durch den Aluminiumkorpus kommt es auf ein Gesamtgewicht von 564 Gramm. Die Schussfestigkeit ist bis Kal. .338 angegeben, da die auftretenden Kräfte jedoch von sehr vielen Faktoren abhängen sind wir mit solchen Angaben immer etwas vorsichtig.


Der Okularring ist, ebenso wie der Zoomring, nicht gummiert, sondern aus gefrästem Aluminium und mit einem griffigen Waffelgrip versehen. Die Dioptrienverstellung reicht, wie marktüblich, von -2 bis +2 Dioptrien.


Der Zoomring ist angenehm schwergängig in seiner Verstellung und präzise gefertigt und kann ...


… mit einem im Lieferumfang inbegriffenen Throw Lever ausgestattet werden, was die Verstellung erleichtert und beschleunigt.


Mittig am 30 mm durchmessenden Tubus finden sich die drei Verstelltürme für Höhen-, Seiten- und Parallaxe-Verstellung.


Sowohl Höhen- als auch Seitenverstellturm müssen zur Verstellung der Treffpunktlage entriegelt werden und justieren die Geschoss-Einschläge um 0,1MRAD pro Klick, also 1 cm auf 100 m Entfernung zum Ziel. Der gesamte Verstellbereich in jede Richtung beträgt 13MIL.


Zur Nullstellung der Justiertürme wird die Schraube des Mitteltriebs mit dem beigelegten Werkzeug oder einer Münze entfernt, ...


… die Gummidichtung entnommen ...


… und die Turmkappe abgezogen. Hier wird die Abdichtung der Verstellung mittels zweier O-Ringe sichtbar, was definitiv ein Qualitätsmerkmal darstellt.


Zur Nullung wird nun die Turmkappe mit der Nullstellung auf die Markierung gesetzt und sowohl Gummischeibe als auch Schraube wieder eingesetzt.


Am Parallaxeturm kann das Absehen auf dem Ziel von 15 bis 600 yards und darüber hinaus scharfgestellt werden. Somit kann sowohl vom Nahbereich, z. B. auf einem Kurzwaffenstand, bis hin zum Long Range Schießen alles abgedeckt werden, was das Schützenherz begehrt.


Zum Test der Verstellmechanik und aller Funktionen haben wir unseren zum Benchmark gewordenen Zoom- und Boxtest durchgeführt:


Nach Justage des Absehens zum Treffpunkt schossen wir eine Dreiergruppe mit höchster Vergrößerung, für die wir uns selbst loben müssen.


Beim Herunterdrehen auf 12-fache und weiter auf …


… fünffache Vergrößerung fiel uns jedoch eine Abweichung von ca. 1 cm nach links auf. Diese leichten Abweichungen sind nichts Ungewöhnliches bei günstigeren Zielfernrohren, da das Zentrieren der Brennpunkte eine optronische Meisterleistung darstellt und die Hersteller sich dieses Know-How auch bezahlen lassen müssen. Die Abweichung stellte sich für den Nutzen, den wir diesem Zielfernrohr zuordnen, jedoch als nicht besonders tragisch heraus.


Der Boxtest, der für uns doch wesentlich relevanter ist, fiel dahingegen als perfekt aus. Die Qualität der Absehenverstellung im Karrée ist makellos. Die Präzision der Verstellachsen ist gerade, für den Schuss auf unterschiedliche Distanzen von enormer Wichtigkeit, damit wiederholgenaue Justierungen vorgenommen werden können und die DOPE-Charts stimmen.


Da sich das Draht-Absehen beim Rapidstrike 5–20 × 50 in der zweiten Bildebene befindet, vergrößert sich das Fadenkreuz bei Wechsel des Zoomfaktors nicht mit. Dadurch können natürlich auch nur bei einer fixen Einstellung (12x) mit dem Absehen Entfernungen und Zielgrößen bestimmt werden. Dies ist beim Schießen auf unbekannte Entfernungen unbedingt zu beachten.

Bei dieser Zoomeinstellung beträgt der Abstand von Fadenkreuzmitte bzw. großem Strich zum nächsten großen Strich („Hash“) 1MIL und von jedem kleinen zum großen Strich 0,5MIL, was auf 100 m Entfernung zum Ziel 10 cm bzw. 5 cm entspricht.

Somit bleiben dem Schützen zur seitlichen bzw. Höhen- und Seitenkompensation 10MIL Raum ohne an den Verstelltürmen Einstellungen vornehmen zu müssen.


Obwohl die Linsen voll mehrschichtvergütet sind,...


… stellen sich auf höchster Vergrößerungsstufe leichte Unschärfen im Randbereich heraus und die Notwendigkeit, kleinere Anpassungen an der Parallaxe vorzunehmen. Die Randschärfe und die Gesamtqualität der Linsen ergeben zusammen einen weiteren großen Faktor bei der Preisgestaltung von Zieloptiken, doch auch hier bekommt der Nutzer einen guten Gegenwert von Preis zu Leistung.


Da wir das Rapidstrike 5–20 × 50 auf einer HERA Arms AR15 Büchse montiert hatten, war wegen des Augenabstands im Anschlag eine Offset-Montage notwendig. Diese wurde uns von der Firma Sightmark zur Verfügung gestellt, die mit Firefield und anderen Marken zur Sellmark Gruppe gehören.


Auch diese Montage mit ihren Schnelllösehebeln ist von sehr guter Qualität und tadellos verarbeitet. Dies ist auch an den Trefferbildern ersichtlich, welche ohne eine ordentliche Montage nicht möglich wären.


Fazit: Das Firefield Rapidstrike 5–20 × 50 war unser erster Einstieg in die Marke und hat uns, was Preis und Leistung angeht angenehm überrascht. Natürlich muss man bei einem Zielfernrohr in einem so niedrigen Preissegment Abstriche an der Qualität der Linsen und an einigen technischen Aspekten machen, jedoch stellte sich die Verstellmechanik als makellos heraus, was den größten Wert in unseren Augen darstellt. Da die meisten Sportschützen, für die dieses Zielfernrohr gedacht sein dürfte, sowohl auf bekannte Entfernungen, als auch unter perfekten Lichtverhältnissen schießen, überwiegen die Vorteile des Rapidstrike 5–20 × 50 die Nachteile.

Gerade für einen Einsteiger in die Welt des Langwaffenschießens dürfte es sich hier um eine gute, als auch kostengünstige Alternative handeln.


Weitere Informationen zu dieser Zieloptik erhaltet ihr auf der Herstellerwebsite, hier ist der Link:


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