INTERVIEW: MIDGARDS MESSER
Wir waren zu Besuch bei Midgards Messer, einer kleinen Messermanufaktur mit großen Ambitionen. Traditionell, modern und ganz nah an der Community - alle Details zum Portfolio und den Hintergründen heute bei uns!
Filmed and cut by DEX
Es gibt viele Messermacher in Deutschland, aber nur wenige die es geschafft haben, Ihre Produkte bei Böker zu platzieren. Midgards Messer ist einer davon.

Dirk Hofmeister, der Geschäftsführer und Herz von Midgards Messer hat uns eingeladen, seine kleine Manufaktur und seine Produkte zu besichtigen - dem sind wir natürlich gerne gefolgt. Midgards Messer gibt es seit 2017.

Unweit vom Bodensee liegt das kleine Örtchen Hilzingen, wo man kürzlich die Produktionsstätte umgezogen hat, weil die Kapazitäten in der alten Location einfach nicht mehr gereicht haben. Hier werden mehrere Mitarbeiter beschäftigt, die einige der Messer von Hand fertigen, doch dazu später mehr.

Im Büro sehen wir schon ein paar Schmuckstücke, die es als Serienmodell zu Böker Messer geschafft haben. "Das ist gar nicht so einfach" erklärt uns Dirk - "Bei Böker arbeiten echte Profis die jeden potenziellen Partner genau prüfen und sich anschauen, was und wie er es macht". Midgards gehört jedenfalls dazu und hat einige Modelle bei Böker in der Böker Plus Serie. Weiterhin macht das Unternehmen auch Messerdesigns für andere Firmen - davon dürfen allerdings viele nicht genannt werden, weil es vertraglich so festgelegt wurde. Eines ist aber kein Geheimnis: Bei Eickhorn gibt es auch ein Modell.

Was und wie macht den Dirk mit seiner Firma genau? Er produziert Messer soviel steht schon mal fest. Nein, er besitzt keine Schmiede, in der Stahl geschmiedet wird (auch wenn Midgards Messer das auf Kundenwunsch mit einem Partner realisieren kann) sondern hier wird entweder von Hand aus einem Stück Stahl das Messer herausgearbeitet, oder man nutzt die Hauseigene Wasserstrahl-Schneidmaschine.

MES-ICORE hat mit Midgards Messer zusammen eine kleine und auch bezahlbare Maschine entwickelt, die perfekt für kleine bis mittelständige Unternehmen gedacht ist.

In der Größe eines Esstischs passt diese Anlage überall hin und ermöglicht ein hauseigenes Schneiden ohne einen weiteren Dienstleister mit ins Boot zu holen.

Midgards Messer vertreibt diese Maschinen übrigens auch, außerdem machen sie die Wartung, Schulung und Einrichtung bei anderen Kunden, die z.B. andere Messermacher sein können.

Die Maschine wird mit Daten gefüttert und macht sich ans Werk, um ein Messer herauszuschneiden.

Hier kann bereits viel Detailarbeit einfließen, die man ansonsten später in mühevoller Feilarbeit von Hand machen müsste - wie z.B. der Klingenrücken bei diesem Messer mit den schönen Jimpings.

Den Schnitt macht meistens die Maschine, aber alles andere wird dann von Hand gemacht: Härtung, Beschichtung, Entgratung...

... Löcher bohren, Feinarbeiten...

Bis hin zum fertigen Schliff und Lasergravur.

Das gilt natürlich auch für das Zubehör wie die Griffe...

...jedes Messer wird mit höchster Sorgfalt bearbeitet...

...zum Glück gibt es viele helfende Hände, auch wenn wir das Unternehmen an einem Sonntag weitestgehend leer vorgefunden haben.
Übrigens: Wenn Ihr selbst ein Messer machen wollt - Midgards Messer bietet auch Messermacher Kurse an, wo Ihr Freitags anreist und dann vom ersten Strich des Designentwurfs bis zum fertigen Messer irgendwann am Samstag abend alles geboten bekommt.

Neben den Messern hat Midgards Messer aber noch etwas zu bieten, was man sonst eher selten bis gar nicht zu Gesicht bekommt: 3D Druck.

Richtig gehört, diese Firma arbeitet mit 3D Druck - und zwar bei den Scheiden und bei den Messergriffen.
