Welcher Plattenträger kann was, wir haben die aktuellen Plattenträger bis auf den R-Series JPC miteinander verglichen, um Euch einen Überblick zu verschaffen!
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Die Plattenträger von Crye Precision gelten in vielen Bereichen als Goldstandard und sind Vorbild für viele andere Hersteller bei der Produktion und Entwicklung von neuen Trägersystemen. Wir haben Euch die All-Time-Favorites zusammengestellt und vergleichen diese miteinander.
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Langezeit gab es nach der Entwicklung des CAGE, CPC und JPC 1.0 nur den JPC 2.0 und AVS - die beiden Plattenträger wurden ca. 2014 auf dem Markt vorgestellt und galten zu dieser Zeit als die ultimativen Plattenträger - kein Wunder also, dass amerikanische Spezialkräfte / SOCOM bis heute die Plattenträger nutzt. Gerade der JPC 2.0 ist Vorlage der meisten Plattenträger anderer Hersteller und der meist kopierteste Plattenträger überhaupt. Ca. 2019 wurde der Crye Airlite SPC Plattenträger als Ergänzung für den JPC 2.0 und AVS auf den Markt gebracht, was - wenn man die alten Modelle Cage, CPC und JPC 1.0 weglässt - das Plattenträgerkontingent auf drei Modelle erhöhte. CPC und JPC 1.0 sind noch immer erhältlich, wurden aber in diesem Vergleich nicht berücksichtigt, da JPC 2.0 und AVS beide Plattenträger ersetzen.
Jüngstes und leider hier nicht vorgestellte Mitglied der Crye Plate Carrier Familie ist der R-Series JPC, der als Hybrid zwischen SPC und JPC entwickelt wurde und wahrscheinlich auch beide Plattenträger langfristig ablösen wird.
Anmerkung: Die Plattenträger von Crye haben bei vielen Komponenten ein eigenes System und sind nicht von Haus aus mit den Standards wie schnellwechselbare Placards - wie sie heute üblich sind - kompatibel. Wer Crye will, muss Crye kaufen, war lange die Devise und gerade was den schnellen Wechsel von Front Panels anging, war Crye doch etwas hinterher. Zubehörhersteller wie AXL Advanced haben diese Nische erkannt und fertigen Produkte, die Crye mit dem Rest der Welt kompatibel machen. Einige Produkte davon sind hier zu sehen.
CRYE PRECISION JPC 2.0
Wir starten mit dem JPC 2.0 - der jumpable Plate Carrier. Wie schon erwähnt ist diese Form eine der beliebtesten und oft kopierten Schnitte für einen Plattenträger, da dieser sich weltweit als leichter und schlanker Plattenträger bewährt hat. Es gibt vom JPC vier Varianten:
JPC 2.0
JPC 2.0 Maritime
JPC 2.0 Swimmer Cut
JPC 2.0 Swimmer Cut Maritime
JPC 2.0 und Swimmer Cut unterscheiden sich nur durch die Grundform der Plattentaschen, da die Swimmer Cut SAPIS entwas schmäler im oberen Bereich sind. Die Maritimen Versionen sind anstelle von Cordura aus Mesh gefertigt, um Wasser besser ablaufen lassen zu können.
Wir haben den Standard JPC 2.0 in der Größe Large hier im Bericht.
Der JPC 2.0 ist ein leichter Plattenträger, der durch die markanten Hypalon-Dreiecke im Schulterbereich erkennbar ist. Das Material ist sehr dünn und widerstandsfähig, wodurch der Schulterbereich des Schützen maximale Bewegungsfreiheit erhält. Der JPC 2.0 wird ansonsten ist 500d Cordura gefertigt und hat gegenüber dem JPC 1.0 als Upgrade keine integrierte Triple-Mag Flap mehr, integrierte Schnellöffnung an den Schultern und Reißverschlüsse für Zip on Panels.
Die Plattentaschen sind Innen und an den Seiten aus elastischem Material gefertigt, damit auch unterschiedlich dicke Platten eingesetzt werden können.
Generell gilt wie häufig bei Plattenträgern: Die Größe des Plattenträgers richtet sich nach der Plattengröße. Bei Crye sitzen z.B. deutsche Schutzplatten mit 30x25 cm (Medium) sehr straff - amerikanische SAPIs etwas lockerer.
Ebenfalls ein sehr markantes und oft kopiertes Merkmal des JPC 1.0 und 2.0 ist der Drei-Band-Cummerbund. Diese Konstruktion von drei miteinander verbundenen PALS Reihen Gurtband sind sehr luftig und trotzdem noch genauso stabil wie ein durchgängiger vollflächiger Cummerbund. Der Clou: Durch die doppelte Lage Gurtband lassen sich MOLLE Taschen Innen und Außen montieren.
Gehalten wird der Cummerbund durch elastische Bänder auf der Rückseite, die keine Abdeckung besitzt. Der oberere Bereich der Rückseite ist mit PALS/Klett ausgerüstet und eine Rettungsschlaufe gibt es auch.
Zum schnellen Wechsel von Setups hat Crye verschiedene Zip-ON-Panels im Sortiment, die mit dem YKK Vislon 10 Zipper inzwischen Standard bei sehr vielen Herstellern ist.
Während der JPC 1.0 nur als Upgrade die E-Doff-Funktion bekommen konnte, ist beim JPC 2.0 von Haus aus das Schnelllöse-System dabei. Hierbei handelt es sich um kleine T-Stücke, die im Dreieck des Schulterbereichs zu finden sind. Zieht man an diesen, wird der Klett, der die beiden Schultergurt-Teile miteinander verbindet, aufgezogen und der Plattenträger kann schnell abgeworfen werden - wenn der Cummerbund vorab gelöst wurde. Dieser ist normalerweise geklettet unter der Front-Flap und verfügt ebenfalls über Aufreißlaschen.
In Sachen Zubehör können Crye Front Flaps, ein elastischer Cummerbund, der Crye AVS 2-Band Cummerbund, Side Plate Bags und das Crye Airlite Chest Rig genutzt werden, genauso wie die Zip On Panels. Weiteres Zubehör ist teilweise nur mit AXL Advanced Upgrades möglich.
Für wen ist der JPC 2.0
Für jeden, der einen leichten Plattenträger mit maximaler Bewegungsfreiheit sucht und nicht plant über einen längeren Zeitraum große Lasten/schwerere Zuladung zu nutzen.
Pro:
Leicht
Hohe Bewegungsfreiheit
Zip On Ready
Contra:
Front Panel separat zu erwerben
Komfort bei höherer Last
Nur bedingt kompatibel mit Fremdherstellern
CRYE PRECISION AIRLITE SPC
Als indirekten Nachfolger für den JPC 2.0 hat Crye Precision den Airlite SPC (Structural Plate Carrier) auf den Markt gebracht. Er vereint das minimalistische und leichte Designs des JPC mit der Laststruktur des AVS - doch dazu später mehr.
Das Hauptaugenmerk liegt auf Gewichtsreduktion und guten Wasserablauf-Eigenschaften, was durch moderne Lasercut-Technologie erreicht wurde. Den SPC gibt es als Airlite SPC und Airlite SPC Swimmer Variante.
Das sieht man sehr gut am Rücken, wo die Platte durch den Plattenträger zu sehen ist. Hier sind weiterhin Reißverschlüsse für Zip On Panels zu finden sowie Klett für Patches. Eine Rettungsschlaufe gibt es nicht.
Als Besonderheit hat Crye hier den Airlite structural Cummerbund entwickelt, der durch deine versteifte Einlage horizontal verstärkt ist, womit er sich wie ein Ring um den Körper legt. Hier passen auf Grund des schmalen Designs auch die Crye SPS Taschen, die dann nicht eingeschlauft sondern mit Klett fixiert werden. Hierzu könnt Ihr unseren Beitrag zur SPS Suite ansehen:
Der Cummerbund wird zusätzlich nicht nur auf der Frontplatte aufgeklettet, sondern mit zwei "Schaufeln" hinter dem Klett eingeschoben, wodurch sich die hohe horizontale Steifigkeit ergibt. Dadurch verrutschen die Platten nicht so leicht gerade bei schwerer Rückenbeladung und bieten so zu jeder Zeit optimalen Schutz.
Die Innenseite mit Mesh ausgeführt, die Seiten wie beim JPC 2.0 mit elastischem Material.
Wie der JPC 2.0 hat auch der SPC das E-Doff System von Haus aus mit an Bord.
Der strukturierte Cummerbund ist wie beim JPC 2.0 beidseitig bestückbar mit MOLLE Taschen, hat aber zusätztlich noch Flauschklett auf der Innenseite für die Fixierung von SPS Taschen.
Bei der Positionierung hat man auch die Möglichkeit, den Cummerbund in die letzte Reihe der PALS Schlaufen zu setzen, dabei ist dann die überstehende untere Reihe durch zwei Schlaufen fixiert - das ermöglicht eine höhere Trageposition der Rückenplatte.
Hier sieht man den Einschub der Schaufeln zur Fixierung des Cummerbunds. Schaufel einschieben...
Klett verschließen...
...und bei Bedarf an der Lasche ziehen, um das System zu öffnen.
In Sachen Zubehör können Crye Front Flaps, ein elastischer Cummerbund, der Crye AVS 2-Band Cummerbund, Side Plate Bags und das Crye Airlite Chest Rig genutzt werden, genauso wie die Zip On Panels. Weiteres Zubehör ist teilweise nur mit AXL Advanced Upgrades möglich.
Für wen ist der AIRLITE SPC
Für jeden, der einen leichten Plattenträger mit viel Bewegungsfreiheit sucht und in maritimer Umgebung/feuchter Umgebung arbeitet. Für jeden, der kurzzeitig schwerere Lasten am Rücken tragen muss (Breacher)
Pro:
Leicht
Hohe Bewegungsfreiheit
Zip On Ready
Horizontale Versteifung / Kein verrutschen der Platten
Contra:
Front Panel separat zu erwerben
Cummerbund separat zu erwerben
Komfort bei höherer Last über einen längeren Zeitraum
Platten exponierter als bei JPC oder AVS
Nur bedingt kompatibel mit Fremdherstellern
Das SOCOM Flagschiff ist der Crye AVS (Adaptive Vest System). Für kaum einen Plattenträger gibt es mehr Zubehör und Modularität bei Crye, das System ist allerdings auch das teuerste am gesamten Markt - Allein die Plattentaschen kosten schon so viel wie ein kompletter JPC 2.0. Nichts desto trotz ist der AVS eine unglaublich vielseitige Plattform, mit der man von Leicht bis Schwerstbeladung über einen längeren Einsatz alles abbilden kann. Den AVS gibt es als AVS, AVS MBAV Cut und AVS Swimmer Ausführung.
Die große und zu seiner Zeit einzigartige Besonderheit, die bis heute den Goldstandard in Sachen Lastenübertragung darstellt, ist das sogenannte Harness. Diese innenliegende Weste überträgt die Last des Plattenträgers auf die Hüfte wie ein Rucksack und ermöglicht so schwere Zuladung und Komfort über einen längeren Einsatzzeitraum.
Ähnlich wie beim SPC...
...wird der Teil des Harness vorne im Plattenträger eingesteckt, um eine horizontale Stabilsation zu gewährleisten. Die "Arme" des Harness sind dabei so breit wie ein 2-Band Cummerbund und können somit die SPS Taschen aufnehmen. Der AVS kann in verschiedenen Varianten getragen werden:
AVS Front/Rear Plate Bag und 2/3 Band-Cummerbund oder elastic Cummerbund
AVS Front/Rear Plate Bag, Harness, Single Strap Cummerbund
AVS Front/Rear Plate Bag, Harness, 2-Band Cummerbund
AVS Front/Rear Plate Bag, Harness, 3-Band Cummerbund oder elastic Cummerbund
AVS Front/Rear Plate Bag, Yoke Harness, 2/3 Band-Cummerbund oder elastic Cummerbund
AVS Front Plate Bag, AVS1000 Backpack, 2/3 Band-Cummerbund oder elastic Cummerbund
Das Harness ist auf der Innenseite mit Flauschklett ausgestattet und kann zusätzlich mit einem Polstersatz bestückt werden.
Die Front hat auf der Innenseite zwei Schlaufen, an denen die Arme des Harness eingeschoben werden.
Die Rear Plate Bag des AVS ist vollflächig mit PALS Schlaufen ausgestattet und sitzt auf dem Harness - dadurch wird eine bessere Belüftung und Komfort erreicht.
Für wen ist der AVS
Für jeden, der einen Plattenträger mit maximaler Modularität sucht, über längere Zeiten einen komfortablen Sitz benötigt und der schwerere Lasten tragen muss.
Pro:
Hohe Modularität / viel Zubehör
Harness für bequemes Tragen auch bei schwereren Lasten
Zip On Ready
Horizontale Versteifung / Kein verrutschen der Platten
Contra:
Sehr teuer, alle Teile müssen einzeln erworben werden
Schwer
Wasserabweisende Eigenschaften / Wasserablauf schlecht
Belüftung schlechter als beim JPC oder SPC
Nur bedingt kompatibel mit Fremdherstellern
Integrierte Rückenlösung für SPC / JPC / AVS
Alle hier vorgestellten Plattenträger können auch mit dem AVS 1000 kombiniert werden. Dadurch ergeben sich folgende Varianten:
Plate Carrier / Rucksack
Plate Carrier mit Rucksack an MOLLE fixiert
Plate Carrier mit Rucksack an Gurten fixiert für den Eigenzugriff
Plate Carrier ohne Rear Plate Bag und Rucksack
Wir gehen hier nur kurz auf die Besonderheit ein, den AVS 1000 als Rückenplatte zu verwenden. Hierzu entfernt man die Trageggurte und fädelt den Cummerbund ein. Anschließend werden die Schulterträger der Front Plate Bag mit dem AVS 1000 verbunden.
Abschließend muss nur die ballistische Platte in den AVS 1000 eingeschoben werden und schon hat man eine integrierte Plattenträger/Rucksack Lösung.
FAZIT:
Eines ist sicher: Mit dem passenden Budget bekommt man bei Crye Precision den richtigen Plattenträger für jede Aufgabe. Auch nach 10 Jahren Dienstzeit sind die Plate Carrier noch nicht outdated (wenn man gewisse Aftermarket-Produkte hinzufügt) und unserer Meinung nach ganz weit vorne was moderne Gefechtsausrüstung angeht.
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