top of page

Das beste Kompakt-Thermalsichtgerät? Infiray PFN 640+

Ob für Überwachungen bei Behörden, Aufklärung im Militär oder Unterstützung bei der Jagd - Thermalsichtgeräte sind längst in allen Bereichen angekommen und leisten dort sehr gute Dienste beim erfüllen des Auftrags. Preis, Größe und Leistung sind oft limitierende Eigenschaften, die aber das PFN 640+ perfekt meistert - was es zu einer hervorragenden Wahl für ein Universalgerät für Hand, Kopf und Waffe macht. Alle Details zum PFN 640+ und ein kleiner Einblick in thermale Anwendungen heute bei uns!



Thermalsichtgeräte oder auch Wärmebildgeräte wurden entwickelt, um Wärmesignaturen sichtbar zu machen. Im Vergleich zur Nachtsichttechnik bietet Wärmebildtechnik den Vorteil, dass es auch am Tag zur Aufklärung genutzt werden kann und die Reichweite zur Bestimmung von Objekten oder Personen ist ebenfalls deutlich weiter. Inzwischen gibt es hervorragende Thermalsichtgeräte mit einer großen Auflösung und Bildqualität, allerdings sind diese Geräte meist größer und dann Zweckgebunden (Handgerät, Vorsatzgerät), sowie deutlich teurer. Das chinesische Unternehmen Infiray hat sich schon länger auf Nacht- und Thermalsichtgeräte spezialisiert und bietet für alle Formate und Geldbeutel etwas. Das PFN 640+ ist als Multi-Use Gerät in der Kompaktklasse ein außergewöhnlich gutes Gerät, weshalb wir es Euch heute zeigen wollen.


 
Interesse an weiteren Beiträgen, passend zum Thema? Kein Problem, am Ende des Beitrags findet ihr die entsprechenden Links! Click here
 

Das Infiray PFN 640+:



Spezifikationen:


  • Multi-Use Gerät: Clip on | Direktmontage | Kopf | Hand

  • Auflösung: 640x512/12um

  • Display: 1024x768 AMOLED

  • Objektiv-Linse: 25mm

  • Augenabstand 15mm-35mm

  • Dioptrien: -4 bis +4

  • Erkennung Menschen: 600m

  • Erkennung Fahrzeuge: 1070m

  • Temperaturempfindlichkeit: ≤40mK

  • Frame rate: 50Hz

  • Farbmodi: Black Hot, White Hot, Red Hot, Color

  • FOV: 17.2°x13.7°

  • Optischer Zoom: 1x

  • Digitaler Zoom: 1-4x

  • Batterielaufzeit: 4h

  • Batterietyp: 18650

  • Betriebstemperatur: -40°C - +55°C

  • Lagertemperatur: -55°C - +70°C

  • Wasserdichtigkeit: IP67

  • Rückstoßsicher: Ja

  • Interner Speicher: 64 GB (Platz für 1600 Bilder und 40 Stunden Video)

  • Schnittstelle für externe Batteriespeisung/Datenübertragung: 7 Pin Stecker

  • Dimensionen: 105 mm x 65 mm x 48 mm

  • Gewicht 355 Gramm

  • Wifi/Appsteuerung: Ja

  • Lieferumfang: Gepolsterte Transporttasche, PFN 640+, Okularmuschel, Okularmuschel Vorsatz, 7Pin auf USB/BNC, 2x18650 Akku, Ladeschale, Putztuch, Helmmontage, Picatinny Montage, zusätzlicher Batteriedeckel für längere Akkus


Was als erstes ins Auge sticht, wenn man das Infiray PFN 640+ betrachtet, ist die geringe Größe. Mit seinen Maßen passt es ohne Augenmuschel perfekt in den Handteller und ist damit extrem Kompakt. Natürlich bieten auch andere Hersteller sehr kompakte Geräte, die dann aber in der Regel Single-Use, also z.B. nur als Handgeräte gedacht sind.


Die Werte des PFN 640+ sind im uneingeschränkten Vergleich zu anderen Geräten oder Herstellern eher Mittelklasse, Top Geräte haben aktuell 17um und 25mk verglichen mit 12um und 40mk des Infiray, aber nimmt man die Größe des Gerätes hinzu, sind die Werte in dieser Klasse TOP.


Das Gerät wird mit 18650 Akkus betrieben, die dann für 4 Stunden Energie liefern. Im Lieferumfang sind 2 Akkus enthalten.


Da es inzwischen unterschiedlich große 18650 Akkus gibt, liefert Infiray Euch auch 2 Verschlussdeckel mit - so können auch längere Modelle neben den mitgelieferten Akkus genutzt werden.


Auch mit dabei ist ein hochwertiges Doppelladegerät der Firma Nitecore nebst Kabel und Stecker, was wir super finden!


Für die Waffenmontage bietet das PFN 640+ eine Schnittstelle und eine mitgelieferte Picatinny Montage, die sehr einfach ausgeführt ist und mit Rändelschrauben an der Picatinny Schiene befestigt werden kann.

Wie schon erwähnt kann das PFN 640+ als Vorsatzgerät oder mit internem Absehen genutzt werden - hier ist allerdings das Absehen für europäische Geräte von Werk ab herausprogrammiert. Für die Nutzung des Absehens muss der Hersteller oder IEA Mil Optics kontaktiert werden und damit darf dann das Gerät in Deutschland auch nicht mehr montiert werden! Gesetzestext von der IEA Mil Optics Seite:


Nach deutschem Recht: Bei programmiertem Absehen darf keine Picatinny- / Waffenmontage angeschraubt werden. Mit gültigem Jagdschein und ohne programmiertem Absehen darf die Picatinny- / Waffenmontage an das Gerät montiert werden und das PFN640+ darf als Vorsatzgerät auf der Waffen genutzt werden.

Im Ausland kann diese Regelung abweichen und ist zu beachten.


Für den Vorsatzbetrieb vor Zielfernrohren mit großem Objektiv ist eine zweite Okularmuschel vorhanden, die dann auch vom Abstand her dichter am Zielfernrohr sitzt als die Hand-Modus Okularmuschel.


Möchte man das PFN 640+ am Helm montieren, findet man die passende Montage im Lieferumfang mit dazugehöriger Schiene. Die Schiene wird dann direkt am Gerät verschraubt, womit es sich dann auch nur noch am Kopf und in der Hand nutzen lässt. Die Schiene muss für den Vorsatzgebrauch wieder abgeschraubt werden.


Die Kopfhalterung bietet alle notwendigen Justiermöglichkeiten für Augenabstand und Augenposition in der Höhen- und Seitenverstellung wie man es auch von Nachtsichtgeräten kennt.


Die Schnittstelle ist auf den Industriestandard angepasst, womit das Gerät in fast alle gängigen Helme passt, die über eine VAS-Shroud verfügen.


Soll das Gerät am Kopf bleiben aber nicht vor dem Auge, kann man es per Knopfdruck hochstellen. Da das Gerät im Handmodus/Waffenmodus mit Knöpfen auf der Oberseite und im Kopfmodus mit Knöpfen auf der Unterseite getragen wird, hat das Geräte einen Erkennungssensor, der das Menü und das HUD Display entsprechend dreht.


Das gesamte Zubehör und das Gerät finden Platz in einer gepolsterten Nylontasche mit Trageriemen, die ebenfalls Bestandteil des Lieferumfangs ist.


Da die Picatinny-Montage von Infiray fest mit dem Gerät verbunden werden muss und sich nur mit Rändelschrauben befestigen lässt, hat IEA Mil Optics eine eigene Montage konstruiert, die man optional erwerben kann. Die Montage hebt das Gerät auf eine optische Achse von 39mm, womit es dann in der Bauhöhe mit Lower Third Rotpunktvisieren wie dem Eotech oder mit Zielfernrohren in einer 1.93" Höhe genutzt werden kann (Flachere ZF Montagen gehen natürlich auch, wenn das ZF eine entsprechende Objektivgröße hat). Die Montage ist mit zwei Schnellspannern ausgestattet, womit sich nicht nur die Montage, sondern auch das PFN 640+ schnell abnehmen und als Handgerät nutzen lässt. Lediglich eine kurze Picatinny Schiene verbleibt dann am Gerät, die aber nicht weiter stört.


Hier haben wir eine Aufnahme mit dem PFN 640+ mit der kurzen Okularmuschel auf der IEA Montage.


Schauen wir uns den Handbetrieb des Gerätes im Detail an. Hierbei wird die lange Okularmuschel genutzt, was den idealen Augenabstand bietet.


Das Gerät hat drei Tasten auf der Oberseite, die mehrfach belegt sind, um die Bedienung einfach zu gestalten. Ganz vorne ist die Powertaste, die das Gerät einschaltet. Weiterhin kann hier durch gedrückt halten im eingeschalteten Zustand das Ausschalt-Menü aufgerufen werden. Drückt man die Taste kurz wird der Sensor manuell neu kalibriert, darüber hinaus kann hier der digitale Zoom gesteuert werden.

Die Mittlere Taste blendet bei kurzem Drücken das Menü ein, durch gedrückt halten kann vom Clip on in den Hand Modus geschaltet werden (Dazu später mehr). Die letzte Taste nimmt bei kurzem Drücken ein Foto auf, bei langem Drücken ein Video. Erneutes Drücken bei Videoaufnahme stoppt die Aufnahme.


Das das Gerät in der Videoaufzeichnung kein Menü oder HUD aufnimmt, haben wir diese Aufnahmen durch das Okular gefilmt, wodurch die Qualität etwas schlechter als in Wirklichkeit ist. Standardmäßig ist das Gerät im Hand-Modus, was man am runden Bildausschnitt erkennt. Die eingeblendeten Informationen bleiben nur kurz stehen und können aber durch einen kurzen Druck auf die mittlere Taste jederzeit wieder eingeblendet werden.


Eingeblendete Informationen Top Leiste von Links nach rechts:

  • Modus (Hand oder Clip on)

  • Farbmodi (Black Hot, White Hot, Red Hot, Color)

  • Kompass

  • WLAN

  • Batterieladezustand


Eingeblendete Informationen rechts im Bild:

  • Höhenneigung

  • Seitenneigung


Im Hand-Modus ist das Gerät auf einer 1,3fachen Vergrößerung eingestellt. Bei eingeblendetem Menü durch die mittlere Taste wird am unteren Bildrand das Menü eingeblendet, wodurch man dann mit der mittleren und hinteren Taste Blättern kann. Ein Druck auf die Powertaste wählt den Untermenü Punkt, mittlere und hintere Taste ändern die Einstellung.


Menü:


  • Arbeitsmodus

  • Bildpolarität

  • Kontrast

  • Dateimanagement

  • Digitaler Zoom

  • Bildhelligkeit

  • Wifi

  • Video Output

  • Manuelle/automatische Sensorkalibrierung

  • Kalibrierungstyp

  • Kompasskalibrierung

  • Einheitenauswahl (metrisch/imperial)

  • Pixelkorrektur

  • Zeit Einstellung

  • Werkseinstellung


Der Clip on Modus ist für die Nutzung auf der Waffe oder am Kopf gedacht, wenn z.B. der Betrieb mit einem weiteren Gerät wie ein Nachtsichtgerät realisiert werden soll. Hier ist der Bildausschnitt dann rechteckig und die Vergrößerung eine echte einfache (1x). Sollte das Menü dargestellt werden ist dies hier verkürzt und in der Bildmitte zu sehen.


Um Euch ein guten generellen Überblick über die Qualität der Darstellung zu geben, haben wir möglichst vielseitige Aufnahmen produziert, die Ihr Euch am besten nochmal im oben verlinkten Video anschauen könnt.

Für die Videoaufnahme kann das Gerät entweder direkt auf die interne Speicherkarte aufzeichnen, oder per Wifi gekoppelt mit der Infiray Outdoor App direkt auf das Smartphone. Hier seht Ihr eine Aufnahme bei Tag von einer Wiese mit einer Pferdekoppel am Horizont, Entfernung ca. 300 Meter, Modus "Red Hot", 1x Vergrößerung.


Durch den digitalen Zoom kann man heranspringen, allerdings immer zu Gunsten der Pixel, das Bild wird vergrößert mehr verpixelt.


Hier ebenfalls in White Hot zu sehen: Ein Hubschrauber in der Luft.


Hier haben wir für Euch eine Autobahn aufgezeichnet, es regnet und der Modus ist Black Hot, 1x Vergrößerung.


Das gleiche Bild noch einmal im Color Modus.


Für die Observation interessant - wie lange steht ein Fahrzeug schon? Hier zu sehen unser Fahrzeug, mit dem wir gerade kurz unterwegs waren. Deutlich zu sehen sind die Bremsscheiben und die leicht erwärmte Motorhaube.


Der einzige Endgegner und Schutz gegen Thermalsicht ist die Blockierung der zurückgeworfenen Wärmesignaturen. Das kann z.B. eine einfache Glasscheibe sein, wie hier zu sehen. Das Fenster ist geschlossen, die Person ist nicht sichtbar...


...und die Scheibe wird heruntergelassen, nun kann man auch in das Fahrzeug blicken.


Der Vollständigkeit halber noch einmal alle vier Farbmodi für Euch. Tierpark, Entfernung ca. 200 Meter, 1x Vergrößerung Modus White Hot.


Hier Black Hot, gleiche Szenerie.


Die Tiere zu sehen in Rot mit dem Red Hot Modus.


Abschließend noch der Color Modus.


Gerade im Tierpark konnten wir ein paar sehr interessante Aufnahmen machen, hier seht Ihr einen Luchs, im Red Hot Modus.


Beim Wolfsgehege haben wir Euch noch einmal den Zoom aufgezeichnet. Mit 2-facher Vergrößerung wirkt das Bild schon nicht mehr ganz so gestochen scharf...


...während es mit vierfacher Vergrößerung noch grober wird. Nichtsdestotrotz kann man Details noch sehr gut erkennen.


Am Wildschweingehege konnten wir ein paar Frischlinge mit Bache entdecken wobei man sehr gut erkennt, dass die dicke Schwarte der Bache deutlich weniger Wärme abstrahlt als bei den Jungtieren.


Wasser ist ebenfalls ein guter Wärmeblocker - den Fischotter sieht man hier nur, weil der Kopf aus dem Wasser ragt, obwohl er dicht unter der Oberfläche schwimmt.


Zum Schluß haben wir noch Aufnahmen aus dem taktischen Bereich, wo man klar die Vorteile eines Thermalsichtgeräts erkennt, selbst am Tag. Links im Bild muss man sich schon anstrengen, die Person im Phantomleaf Tarnanzug zu erkennen, obwohl sie aufrecht steht, während rechts das Tarnmuster gnadenlos ignoriert wird und die Person deutlich zu sehen ist.


Da hilft auch kein Tarnnetz in Form eines klassischen Netzschals, dass wir hier vor der Person aufgehängt haben.


Fazit:


Obwohl das Infiray PFN 640+ von den Werten nicht zu den Top Geräten zählt, ist es aufgrund der Größe und der Vielseitigkeit genau dort einzuordnen. Hinzu kommt ein attraktiver Teil der immer noch extrem hochpreisigen Thermaltechnik. Wer also ein gutes Gerät sucht, dass ultrakompakt ist, und zusätzlich als Vorsatzgerät, Handgerät und Kopfgerät nutzbar ist, der kommt am Infiray PFN 640+ nicht vorbei!


Ihr bekommt das PFN 640+ und die passende Montage bei IEA Mil Optics, hier ist der Link:



Interesse geweckt? Etwas weiter unten findest du eine kleine Auswahl an passenden Beiträgen:

Comments


bottom of page