Nach unserer Vorstellung des Tasmanian Tiger Trooper Packs habt Ihr uns nach dem Inhalt gefragt. Bevor wir unseren VBOB (Vehicle Bug out Bag) vorstellen, haben wir aber noch ein How To Video für Euch, welche grundlegenden Überlegungen Ihr dazu vorab anstellen solltet.
Anregungen für den Inhalt gibt es bei https://www.recon-company.com
Bundesamt für Katastrophenschutz: Notegepäck
Survival Gear: https://www.solkoasurvival.com
Filmed and cut by https://www.stefan-czech.info
Wir wollen dazu noch ein wenig weiter ausholen: Nur den Inhalt vorstellen mag zwar für den ein oder anderen interessant sein, aber ohne das entsprechende Hintergrundwissen macht man schnell Fehler, die man einfach vermeiden kann. Darum kommt heute zuerst ein Beitrag zum Thema Basiswissen über Prepper, Fluchtrucksack oder Bug out Bag / Vehicle Bug out Bag.
Prepper kommt von Preparedness – Das bedeutet erstmal vorbereitet sein. Auf was vorbereitet sein? Primär und generell erstmal auf Katastrophen – sei es Hochwasser, Stromausfall, Stürme, Ausschreitungen oder was sonst zur Beschädigung oder Ausfall der normalen Versorgungswege sowie des persönlichen Schutzes führt.
In jüngster Zeit werden Prepper häufig Coronaleugnern, Aluhutträgern, Reichsbürgern, rechtsgesinnten Gruppierung oder sonstigen zwielichtigen Gruppierungen zugeordnet. Das ist aber unser Meinung nach nicht GENERELL der Fall. Schwarze Schafe gibt es in allen Gruppierungen, die Prepper sind da sicher nicht die Ausnahme, aber generell sind Prepper gesetzestreue, anständige und normale Leute, die sich eben einfach nicht einfach nur auf staatliche Einrichtungen verlassen wollen.
Laut dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz sollte sogar jeder Haushalt einen Fluchtrucksack für eben unvorhergesehene Katastrophen bereitstellen, um eben nicht unvorbereitet dazustehen (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe - Notgepäck). Geht man noch ein paar Jahre zurück und erinnert sich an die Großeltern, die große Vorratskeller und Eingemachtes hatten. Völlig normales verhalten nach dem Krieg, dass wir aber in der heutigen Zeit größtenteils vollständig verlernt haben. Es ist eben einfach und bequem, täglich einkaufen zu gehen und direkt zu konsumieren als zu planen, Vorräte anzulegen und vernünftig damit zu haushalten.
Dabei ist das schon die erste Stufe zum preppen: das macht Spaß, spart Geld und schafft auch eine gewisse Unabhängigkeit – wir erinnern hier mal an die Toilettenpapier-Krieger 2020.
Man kann es nennen, wie man will:
Bug out Bag
Fluchtrucksack
Grab Bag
Battle Box
GOOD bag (get out of Doge)
QRB (quick run bag)
Perk (personal emergency relocation kit)
Es bleibt immer das gleiche: Ein Transportbehälter, der notwendige Ausrüstung beinhaltet, die in der Regel 72h autarkes Überleben gewährleistet.
Bevor es aber an die Überlegungen für den Inhalt geht, die wichtigsten Grundregeln vorab.
1. Fitness
Ihr solltet in der Lage sein, mit Eurem Fluchtgepäck auch aus der Gefahrenzone zu kommen.
2. Wahl des passenden Transportbehältnis
Das gehört eigentlich nicht zu den wichtigsten Regeln, wir erwähnen es aber gerade deshalb hier: Das Transportbehältnis wird erst ausgewählt, wenn Ihr Eure Ausrüstung zusammengestellt habt, nicht andersherum!
3. Kennt Eure Umgebung
Die Zusammenstellung der Ausrüstung richtet sich nach der Umgebung, in der Ihr lebt. In der Stadt, in der Wüste, auf dem Land ja selbst das Klima spielt eine tragende Rolle. Lebt Ihr zum Beispiel in Gegenden wo es selten regnet, müsst Ihr definitiv mehr Fokus auf die Trinkwasserversorgung legen, gibt es kein Brennmaterial, muss das mit bedacht werden und so weiter. Natürlich spielt auch die Jahreszeit eine große Rolle! Im Winter braucht Ihr definitiv mehr warme Kleidung, im Sommer mehr Trinkwasser!
4. Skill
Die beste Ausrüstung nützt Euch nichts, wenn Ihr nicht damit umgehen könnt. Das Zusammenstellen des Fluchtrucksacks sollte genauso eine Lebenseinstellung sein wie die Erprobung des Inhalts. Ein guter Fluchtrucksack wird nie fertig, man findet immer etwas, was besser passt, womit man besser zurecht kommt, was leichter oder praktischer ist und so weiter. Den Skill kann man auch super mit der Fitness kombinieren und mit Freunden zusammen Biwaks oder Wanderungen machen, ständige Fortbildung und körperliche Ertüchtigung lassen Euch länger durchhalten. Ihr erinnert Euch noch an Zombieland? Die Dicken werden zuerst gefressen.
Der Name sagt es bereits: ein Rucksack ist das geeignetste Mittel der Wahl – Ihr könnt ihn ins Auto packen oder eben zu Fuß, mit dem Rad oder dem Motorrad auf dem Rücken transportieren. Hände frei ist das oberste Gebot, Taschen sind da eher hinderlich!
Der Fluchtrucksack zuhause sollte so gepackt sein, dass Ihr innerhalb kurzer Zeit damit losziehen könnt. Lebensmittel und Getränke sollten – falls nicht lange haltbar – regelmäßig getauscht und geprüft werden – Denkt daran, den Rucksack kühl und trocken zu lagern.
Zusätzlich zum Rucksack gilt es noch an die Ausrüstung zu denken, die man am Mann trägt: Robuste Kleidung und Schuhwerk, Taschenmesser, Taschenlampe, Geld und eventuell ein kleines IFAK.
Ihr solltet den Inhalt so gut es geht in Module packen. Damit findet Ihr zum einen schneller die gewünschten Sachen und zum anderen könnt Ihr so Module schnell austauschen -z.B. Kleidungsmodul Winter gegen Trinkwasser im Sommer.
Wir geben Euch hier nur einen Anhaltspunkt mit: Ein Fluchtrucksack ist immer nur so gut gefüllt und nutzbar, wie der Träger damit umgehen kann. Alle Packlisten, die man im Internet findet – und auch unsere hier – dienen nur als Inspiration und zur Unterstützung! Nutzt so viele Quellen wie möglich für die perfekte Zusammenstellung!
1. Lebensmittel und Trinkwasser
Trinkwasser für mindestens 72 Stunden. Dieses Wasser benötigt Ihr als Trinkwasser, Waschwasser und Kochwasser. Jeder weiß selbst am besten, wieviel er trinkt – als Faustregel kann man 2-3 Liter pro Person und Tag rechnen, dazu noch 1-2 Liter für die Hygiene.
Bei Lebensmitteln greift Ihr am besten auf leichte Trekkingmahlzeiten zurück, da wird nur noch Wasser benötigt und Ihr habt eine lange Haltbarkeit, zu dem sind diese Mahlzeiten meist Wärme/Kälte unempfindlich. Weiterhin solltet Ihr Energieriegel und Snacks einplanen, MRE’s oder EPAs gehen auch – sind aber meist schwerer im Transport.
2. Nahrungszubereitung, Wasseraufbereitung
Hierzu zählen wir Wasserfilter, Wasserentkeimungstabletten, Kaffeefilter (als Vorfilter), Kondome/Zip-Beutel/Wassersack für den Wassertransport, Trinkflasche und Kocher sowie mindestens eine Tasse aus Edelstahl oder Titan zum Kochen.
3. Erste Hilfe
Hier kann man sich gut an vorhandenen Kits orientieren: Vorgepackte Erste-Hilfe Kits mit Bandagen, Pflastern, Wundauflagen, Gummihandschuhen und so weiter. Hier sollte man noch hinzufügen: Skalpell, Nagelschere, Zeckenkarte, Dreieckstuch, Schmerztabletten und natürlich persönliche Medikamente. Denkt an Durchfall, Übelkeit, auch Teile eines IFAKs wie Tourniquet, Gaze sollte man einplanen – je nach Katastrophe können auch Schussverletzungen möglich sein! Wichtig: Wasserdicht verpacken!
4. Schutz
Hierzu zählt eine Atemschutzmaske, feste Lederhandschuhe, Sonnenbrille (am besten mit Splitterschutz), Halstuch/Buff (improvisierter Staubschutz), eine Basecap oder einen Hut eventuell Pfefferspray oder eine Steinschleuder.
5. Unterschlupf
Dieses Modul ist stark abhängig von der Region in der Ihr lebt. Hierzu sollte auf jeden Fall ein Poncho gehören (Nutzbar als Regenschutz, Tarp, Schlafsackhülle), genauso wie mindestens 1-3 Rettungsdecken. Je nach Jahreszeit kann hier noch ein Poncholiner, Notschlafsack oder sonstige Schlafausrüstung untergebracht werden. Eine Isomatte sollte auch in Betracht gezogen werden – wer gut schläft hat auch wieder viel Energie am nächsten Tag. Wenn Ihr nicht in anderen Modulen Paracord und Panzertape eingeplant habt, so muss dies hier auch hinzugefügt werden!
6. Kleidung
Dieses Modul ist ebenfalls abhängig von der Jahreszeit und kann auch in mehrere Module unterteilt werden. Das Grundmodul sollte mindestens eine Wechselgarnitur Unterwäsche und vor allem Socken beinhalten. Für die kältere Jahreszeit oder als Kombination mit dem Unterschlupf Modul wären hier auch wärmende Kleidungsschichten wie Überhosen und Jacken denkbar – die dann auch zum Schlafen getragen werden können. Lange Unterwäsche in der kälteren Jahreszeit, Handschuhe und Strickmütze!
7. Regenschutz
Falls nicht bei Unterschlupf geplant ein Poncho, Regenkleidung, große Müllsäcke
8. Hygiene
Händedesinfektionsmittel, Zahnbürste, Zahnpasta, Seife sind das Minimum an Hygiene, das Ihr einplanen solltet. Natürlich benötigt Ihr hier auch Toilettenpapier und Feuchttücher.
9. Survival
In einem guten Survivalkit sollte auf jeden Fall vorhanden sein:
- Feuerstarter
- Zunder (verschiedene Varianten)
- Streichhölzer
- Kompass
- Kleines Messer
- Wasserentkeimungstabletten
- Lupe
- Paracord
- Panzertape
- Nähset
- Angelset
- Draht
- Kevlarschnur
- Feuerzeug
- Papier zum Schreiben (RiteintheRain)
- Bleistift / Fischer Space Pen
- Alufolie
- Klarsichtfolie
10. Signalmittel
In einer Notsituation sollte man auf sich Aufmerksam machen können:
- Signalspiegel
- Signalpfeife
- Signalpanel
- Notsignalgeber
- Rauchgranaten
11. Werkzeuge
Neben dem Messer am Mann sollte man auf jeden Fall ein gutes feststehendes Messer dabeihaben. Hier bieten sich Mora Messer an: Günstig, leicht, gut und tausendfach bewährt.
Weiterhin solltet Ihr eine Klappsäge einplanen: Fiskars, Silky, Opinel – Ihr entscheidet!
Natürlich darf auch ein Multitool nicht fehlen – am besten auch eines, dass mit diversen Schraubendrehern oder Bit Kits kommt.
Denkbar wären noch Axt und Schaufel in kompakter Form.
12. Licht
Eine Taschenlampe am Mann, Kopflampe, Knicklichter, Kerzen - alles was in der Dunkelheit hilft!
13. Elektronik
Eine Powerbank, Solarpanel, Kurbelradio, Ersatzbatterien für die Taschenlampen - alles für Eure elektrischen Geräte.
14. Navigation / Planung
Kompass, GPS, Karten der Umgebung, Notfallplan (Apotheken, Supermärkte etc.) – Alles in Papierform wasserdicht verpackt.
15. Stauraum für zusätzliche Ausrüstung
Falls man zusätzliche Gegenstände sammeln oder transportieren muss, empfehlen sich große Müllsäcke, Beutel und so weiter.
16. Persönliches
Ausweis, Impfpass, Medikamentenpläne, Geburtsurkunden, Bargeld, Tauschmittel - alles was Euch am Herzen liegt.
Wie schon erwähnt sollen Euch diese Punkte nur Anhaltspunkte für Eure persönliche Notfallausrüstung geben. Wir haben bewusst Produkte und Marken nur angerissen - es gibt nicht DAS Messer, DEN Poncho oder DIE Trinkflasche. Wichtig ist nur, dass Ihr an alles denkt, logisch und strukturiert an die Sache herangeht und das Notgepäck nach und nach vervollständigt und gegebenenfalls Dinge austauscht. Zum Schluss noch einmal der Rat:
Testet Eure Ausrüstung, lernt damit umzugehen - der beste Schutz und die beste Ausrüstung in einem Katastrophenfall ist und bleibt Eurer Verstand und die notwendigen Fähigkeiten!
In diesem Sinne - Passt auf Euch auf und hofft mit uns, dass diese Sachen NIEMALS gebraucht werden, es sei denn bei Eurem Biwak, Camping, Wanderungen oder sonstigen SCHÖNEN Aktivitäten.
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