Willkommen zu unserer Shooting Basics Serie mit Rosi. Rosi ist Ausbilder von Spezialeinheiten und zeigt uns in dieser 30-teiligen Serie Einblicke in Grundlagen, fortgeschrittene Techniken, Ausrüstung und noch vieles mehr. Im sechsten Teil befassen wir uns mit der Augendominanz, ein wichtiges Thema gerade bei der Kurzwaffe!
DISCLAIMER ▼
Dieses Video wurde ausschließlich zur Unterhaltung produziert und ersetzt keine fachlich korrekte Ausbildung an einer Schusswaffe.
Schusswaffen im jagdlichen, sportlichen und behördlichen Bereich dürfen nur unter Einhaltung der Gesetze des jeweiligen Landes und in dem dafür bestehenden Bedürfnis verwendet werden. Für die gezeigten Inhalte bestehen die notwendigen Genehmigungen, es werden die folgenden Sicherheitsregeln eingehalten:
▪ Jede Waffe ist als geladen zu betrachten, bis man sich persönlich vom Gegenteil überzeugt hat
▪ Die Mündung zeigt nur auf etwas, das beschossen werden soll
▪ Der Finger berührt erst den Abzug wenn die Waffe auf das Ziel gerichtet ist
▪ Sei Dir Deines Zieles sicher, dazu gehört auch der Raum vor und hinter dem Ziel
▪▪▪Jeder Schütze ist für seinen Schuss selbst verantwortlich ▪▪▪
Diese Serie wird unterstützt von ▼
▪ 1 MOA
▪ Haenel
▪ Holosun
▪ Nextorch
TIMELINE DER SERIE ▼
▪ Prolog ▪
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▪ Pistol ▪
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▪ Rifle ▪
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▪ Advanced Techniques ▪
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▪ Epilog ▪
Beim Thema Augendominanz kann man schon sehr früh Fehler vermeiden, in dem man herausfindet, welches das dominante Auge ist. In der Regel ist ein Rechtshänder auf dem rechten Auge stark, also schießt er mit rechts und zielt auch mit dem rechten Auge. Ebenso verhält es sich mit dem Linkshänder. Ein kleiner Anteil der Menschheit ist allerdings Kreuz-Dominant, was bedeutet, man schießt mit rechts/links und zielt dann mit dem gegenüberliegenden Auge, z.B. rechts schießen, links zielen.
Um herauszufinden, ob man Kreuz-Dominant ist oder nicht, gibt es einen simplen Test.
Sucht Euch einen Punkt, der sich mit dem Finger verdecken lässt (z.B. ein Feuerzeug, Stift, eine Schraube oder ähnliches). Entfernung 3-4 Meter zu Euch.
Nehmt eine beliebe Hand und hebt den Zeigefinger
Verdeckt nun Euren Punkt mit dem Zeigefinger und fokussiert den Blick auf die Fingerspitze
Schließt nun jeweils ein Auge. Das Auge, wo Euer Finger NICHT springt und auch mit einem geschlossenen Auge den Punkt verdeckt, ist Euer starkes Auge.
Beispiel Rechtshänder mit Kreuzdominanz:
Ziel verdeckt mit beiden Augen offen, linkes Auge wird geschlossen. Der Punkt ist nun ein gutes Stück links vom Finger zu sehen. Rechtes Auge wird geschlossen, Punkt ist hinter dem Finger verdeckt. Ergebnis: Starkes Linkes Auge, Rechtshänder = Kreuzdominant
Ein weiterer wichtiger Punkt beim Schießen bezüglich der Augen ist das Schließen des Auges, welches nicht zum Zielen benutzt wird. Viele Schützen schließen es, einige verdecken es. Egal ob es sportlich, jagdlich oder taktisch praktiziert wird: Wenn beide Augen offen sind, hat man ein größeres Sehfeld, was die Wahrnehmung und damit auch die Sicherheit erhöht. Schließt man ein Auge, verliert man ein gutes Stück des Sehfeldes und darüber hinaus kann es durch das Schließen zu einer verkrampften Gesichtshälfte kommen, die dann wiederum das Ergebnis beeinflusst. So kann z.B. auch das zielende Auge etwas zugehen, weil die Kontrolle über die Muskeln es nicht anders zulässt. Das ist der Grund, warum z.B. Wettkampfschützen ein Auge verdecken, um ein "entkrampftes" Gesicht zu haben und so das Ergebnis positiv beeinflussen. Es ist möglich, mit beiden Augen offen zu schießen, es erfordert Training, aber das kann bei anderen Übungen automatisch mit geübt werden.
Für die Langwaffe ist eine Kreuz-Dominanz in den meisten Fällen nicht relevant, da das Gehirn hier die Arbeit übernehmen kann. Das starke Auge fixiert das Ziel, das schwache Auge schaut durch ein Rotpunkt-Visier und projiziert den Punkt auf das Ziel. Bei Zielfernrohren wiederum kann auch mit dem schwachen Auge durch die Optik geschaut werden, da durch die Dioptrien-Einstellung des Zielfernrohrs die "Schwäche" kompensiert werden kann und die Kreuz-Dominanz eher nur auf kurze Distanzen zum Tragen kommt. Eine gute Übung für die Langwaffe ist das Abkleben des Rotpunktvisiers, um das Gehirn zu trainieren, beide Bilder übereinander zu legen.
Ein starkes und schwaches Auge beziehungsweise eine starke und schwache Hand sind auch relevant, wenn aus Deckungen oder um Hindernisse herumgeschossen wird. Das ist vor allem taktisch und sportlich anzuwenden. Bei der Kurzwaffe kann man einen Wechsel der Waffe in die linke Hand vornehmen und mit Links zielen, in dem man sich aus der Deckung oder dem Hindernis herauslehnt. Das hat den Vorteil im taktischen Bereich, dass man wenig Silhouette exponiert, bedeutet aber sehr viel Training, für etwas - was gerade militärisch eher selten vorkommt. Rosi handhabt es so, dass als Rechtshänder auch bei einem Hindernis links herausschießend mit der starken Hand arbeitet und sich dadurch weiter herauslehnt.
Das hat den Vorteil, dass alles wie gewohnt ist, lediglich der Stand wird der Deckung oder dem Hinderniss angepasst. Sportlich spielt es absolut keine Rolle, ob man exponiert ist oder nicht, von daher ist hier ein Beibehalten der starken Hand immer zu empfehlen. Bei der Langwaffe wiederum ist das Schießen mit der schwachen deutlich einfacher und leichter zu erlernen und wird aus diesem Grund auch von Rosi so gelebt: Links herauslehnen und mit links schießen.
Das war unser sechster Teil der Rosi Shooting Basics Serie mit Rosi, weiter geht es am 17.06.2023 mit dem Arbeitsbereich.
Fragen? Am Ende der Serie werden wir alle Eure Fragen beantworten, die während der Serie aufkommen.
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